Kirche aktuell

Moderne Rhythmen bereichern Gottesdienste

Moderne Rhythmen bereichern Gottesdienste
Leiter Ressort Pastoral Generalvikariat
Rudolf Vögele
Rudolf Vögele
26. Juni 2015

Sound, Rhythmus und Inhalt: Moderne Lieder laden zum Mitsingen ein – vorausgesetzt, sie sind gut begleitet und gesungen. Moderne Rhythmen und frische Texte im Gottesdienst, begleitet von einer Combo oder Band sind nichts Neues. Das gibt es eigentlich schon seit den 1960er Jahren. Seither ist im deutsch-sprachigen Raum ein gewaltiges Repertoire entstanden.

Musik in der Kirche kennt viele Stilarten

Es gibt sehr viele Stilarten, die ihren Eingang in die Gottesdienste gefunden haben, besonders wenn sie Texte transportieren, die zu Gottesdiensten passen.

Seitdem im Radio auch wieder deutschsprachige Popmusik gespielt wird, hat sich das Repertoire noch einmal erweitert.

Das ist auch nicht weiter verwunderlich, denn: „Oft sind die gängigen Poptitel hilfreicher und stimmiger als die theologisch richtigen Lieder“, meint Liedermacher Alexander Bayer . Und er muss es wissen. Mit 24 Jahren Erfahrung mit über 3000 kirchlichen Veranstaltungen weiss er, von was er spricht – und wo der Schlüssel für erfolgreiches Musizieren zu finden ist. Was ihm auffällt ist, dass die Akzeptanz der modernen Musik bei regelmässigen Gottesdienstbesuchern höher ausfällt als bei denen, die nur gelegentlich mitfeiern.

Ich schenke euch ein neues Herz: Alexander Bayer, performt vom Ensemble Entzücklika

Und erstaunlich: Die älteren Leute sind nicht grundsätzlich gegen moderne Rhythmen. „Man muss sie nicht überzeugen, es genügt sein Handwerk zu lernen“ zeigt er den Weg zum Erfolg auf.

Hohe Kunst: Im Kirchenraum musizieren

Der Gemeindeleiter hat die Jugendlichen eingeladen, für die Firmung eine Band zu gründen. Wär doch schön und stimmig, wenn die Jugendlichen die Gestaltung des Gottesdienstes selber in die Hand nehmen. Nichts leichter als das, möchte man meinen. Doch jetzt haben die Jugendlichen einen grossen Berg zu besteigen:

  • Die Akustik in Kirchen  ist oft anspruchsvoll. Man braucht einiges technisches Know-How.
  • Viele Musiker gleichzeitig müssen ihre Instrumente lernen, beherrschen und pflegen. Das kann recht teuer sein.
  • Die Musikanten brauchen einiges an Zeit, um sich auf einander einzustellen.
  • Dann sollen sie so musizieren, dass möglichst viele in der Gemeinde mitgenommen werden.
  • Gemeindegesang begleiten braucht Routine und Sicherheit.

Es soll nicht zu laut sein, es soll authentisch, ohne Star-Allüren und immer so, dass die eigentliche Liturgie nicht in den Hintergrund tritt.

Zu all dem gilt es auch zu wissen, wie Liturgie „tickt“.

Ein Schlagzeugsolo bei einem Gloria macht keinen Sinn. Die Gemeinde ist kein  Publikum und der  Altarraum ist keine Bühne, Applaus abholen während des Gottesdienstes erzeugt Ablehnung.

Die Lieder, auch wenn sie modern sein wollen, sollen nicht klingen wie die Musik in einer Tanzbar. Die Texte möchten zum Anlass und zur Situation passen. Die Anlässe sind aber erschreckend zahlreich und unterschiedlich; Das Kirchenjahr ändert sich ständig und verlangt hohe Flexibilität beim Repertoire.

Überforderung auf allen Seiten

Nicht jedes Lied, dass „Halleluja“ im Titel trägt, ist ein Lob Gottes. Ein kritischer Blick ist notwendig.  Dies wiederum ist eine unangenehme Rolle für die Liturgieverantwortlichen, weil sie sich unbeliebt machen, wenn sie ein Lied als ungeeignet erachten.

Für junge Menschen ist das Musizieren im Gottesdienst eigentlich eine Überforderung. Sie wollen zunächst einmal miteinander musizieren und können nur begrenzt auf Erfahrungen zurückgreifen.

Da ist Spannung drin: Alexander Bayer, performt vom Ensemble Entzücklika

Völlig frustriert sind die jugendlichen Musikanten dann, wenn dann noch von Seiten der klassischen Kirchenmusik herabgesetzt und ausgebremst werden.

Lustvoll neue Lieder kennenlernen – neue Spielräume entdecken

Engagierte Musiker schaffen diesem Umstand Abhilfe und bieten in Workshops handfeste Unterstützung. Das gemeinsame Kennenlernen von neuen Liedern bietet eine gute Gelegenheit, neue Musiker kennenzulernen und neue Spielräume zu entdecken. Sie haben Noten zusammengetragen, die sich für Gottesdienste eignen, speziell auch für Firmgottesdienste. Für viele Lieder gibt es Band- und Chornoten, manche von ihnen eignen sich auch für den versierten Organisten, der Neues Geistliches Lied auf der Orgel umsetzen kann.

Halleluja: Alexander Bayer, performt vom Ensemble Entzücklika

Der Kantor Andreas Gut sieht ein lebendiges Bild vor sich: Jugendliche tun sich zu einem kleinen Chor zusammen, bilden eine Band, singen im Firm-Kurs und gestalten ihren eigenen Firmgottesdienst – und will im Workshop Firmung/Musik/Upgrade zeigen wie das möglich wird. Motivierende Berichte aus Pfarreien hören, lernen wie’s gelingen kann, entdecken einer Fülle an guten, modernen, passenden Songs für Firmung und Gottesdienst. Wichtig ist für ihn, dass dies handfest und als eigene Erfahrung erlebbar wird:

„Einen Tag lang mit praxiserprobten Noten (Gemeinde, Chor und Instrumentalisten) singen und spielen wir selbst und kriegen Hilfsmittel in die Hand um in der eigenen Pfarrei mit Chor und Band zu starten.“

Den Liedern Leben einhauchen: Ein Workshop befähigt dazu

Den Liedern und Noten Leben einzuhauchen, ist das Ziel zweier Werkstätten, die für Firmverantwortliche, Bandleader und Chorleiterinnen oder –leiter angeboten werden.

Firmung-Musik-Upgrade-Plakat

Michael Kolditz und Patrick Graf als erfahrene Bandleiter,

Andreas Gut und Sandra Rupp Fischer als Vollprofis

und der Liedermacher Alexander Bayer

greifen tief in die Schatzkiste ihrer Erfahrungen, die sie weitergeben möchten.

Dieses motivierte Team ist davon überzeugt, dass es möglich ist, die Kirche zum Klingen zu bringen:

„Kommen Sie als Team! Firmvorbereitungs-Teams, alle bei der Firmvorbereitung Beteiligten der Pfarrei: Als Musiker, Pastoral- oder Katechesenverantwortliche – zusammen werden Sie ihre Pfarrei zum Klingen bringen!“.

Singt Gott: Alexander Bayer, performt vom Ensemble Entzücklika

Was: Firmung/Musik/Upgrade – Workshops für Firmverantwortliche sowie für Bandleader und Chorleiter/innen
Wann: Datum: 17. September / 31.Oktober 2015
Zeit: Jeweils 9 – 17 Uhr im
Wo: Pfarreizentrum St. Georg in Küsnacht/ZH
Kosten: keine
Mitnehmen: Instrument, Singfreude

  • Anmeldung : bis spätestens 2 Wochen vor der Veranstaltung bei
  • generalvikariat@zh.kath.ch
  • Telefon 044 266 12 66
  • Bitte Datum des Workshops und gegebenenfalls Instrument angeben

Weitere Informationen erteilt gerne
Rudolf Vögele, Leiter Ressort Pastoral
Tel. 044 266 12 55
rudolf.voegele@zh.kath.ch