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Kloster Fahr zügelt nach «Subiaco»

Kloster Fahr zügelt nach «Subiaco»
Redaktionsteam
Katholische Kirche im Kanton Zürich
Die Beiträge im Blog geben die Haltung der Autoren wider und müssen nicht in jedem Fall mit der offiziellen Haltung der kirchlichen Körperschaft übereinstimmen.
Katholische Kirche im Kanton Zürich
02. September 2014

23 Fahrer Nonnen «zügelten» Ende August vom Kloster Fahr ins daneben liegende Schul- und Internatsgebäude der ehemaligen Bäuerinnenschule. Der Wechsel wurde notwendig, da das denkmalgeschützte Hauptgebäude während rund zwei Jahren saniert werden muss.

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Es ist kein Pappenstiel, wenn in einem denkmalgeschützten Kloster sämtliche Elektroanlagen erneuert, viele Räume sanft renoviert und auch alle Fenster mit einem guten Wärmeschutz versehen werden sollen.  Zwar wurden der Propstei- und der Pfortenflügel bereits zwischen Februar 2013 und September 2014 saniert. Damit die weiteren Arbeiten aber in Angriff genommen werden können, ziehen die 23 Fahrer Schwestern im Moment um.

Priorin Irene Gassmann sagt dazu:

«Das ist für unsere Gemeinschaft mit vielen betagten Schwestern ein grosses Unterfangen: Wir müssen sämtliche Zellen samt Möbeln, Nähstube, Küche, Bibliothek, Lesezimmer, Gesangszimmer, Noviziat, Refektorium allein schon wegen dem Baustaub total leeren und dann ins Schulgebäude umziehen».

Die Klostergemeinschaft darf aber auf den Einsatz vieler Helferinnen und Helfer des Vereins Pro Kloster Fahr zählen, die bereits am Flohmarkt und auch jetzt beim Räumen und «Zügeln» tatkräftige Unterstützung anbieten. Die Priorin ist dafür sehr dankbar:

«Alleine könnten wir diesen ´Hoselupf´ nicht schaffen», sagt sie kurz und bündig.

Zudem habe es sich «wunderbar gefügt», dass dem Kloster nun das leere Schulgebäude samt Internat zur Verfügung stehe. Priorin Irene präzisiert: «Es gibt 24 Zimmer und wir sind 23 Schwestern, so können wir im Dormitorium am neuen Ort noch ein Oratorium einrichten».

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Wie einst der Ordensgründer

Die Fahrer Nonnen erinnerten sich vor ihrem Umzug auch an ihren Ordensgründer, den Heiligen Benedikt. Die ersten drei Jahre lebte der Mönch in einer Höhle in Subiaco. Auch später zog er sich in einer Krise an diesen Ort etwa siebzig Kilometer nordöstlich von Rom zurück. Der Name Subiaco bedeutet: unten am Wasser. Auch das zwischenzeitliche Zuhause der Fahrer Schwestern steht unten am (Limmat-)Wasser. Priorin Irene dazu:

«Darum haben wir das Schulgebäude in ´Subiaco´ umgetauft».

Die Bezeichnung stimme perfekt, freut sie sich. Wichtig ist für sie weiter, dass die Nonnen auch in der Zeit des «Exils» ein klösterliches Leben führen können. Darum wurde beispielsweise eine «Klostermauer» als Sichtschutz rund um das Gebäude gebaut.

Blick in die Zukunft

Für die gesamte Renovation der Klosteranlage und der rund 20 Nebengebäude wurde ein Betrag von 20 Millionen Franken voranschlagt.

Bereits sind Mittel von 11 Millionen Franken vorhanden. Auch Kantone (Lotteriefonds AG und ZH), Denkmalpflege (AG und Bund), Stiftungen, Kantonalkirchen, Kirchgemeinden, Pfarreien wie das Kloster selber durch Eigenleistungen steuerten namhafte Mittel bei.

Für die Renovationsarbeiten im Kloster Fahr rechnen die Fachleute pro Flügel mit 9 bis 12 Monaten Bauzeit. Das bedeutet, dass der Konvent zirka zwei Jahre im provisorischen Kloster leben wird. Priorin Irene: «Wenn wir an Weihnachten 2016 wieder im sanierten ´Kloster´ sind, dann freue ich mich».

Text und Fotos: Viviane Schwizer

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