Kirche aktuell

Kirchen mitten in den Wohnquartieren

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Informationsbeauftragter Synodalrat bis Ende November 2022
Aschi Rutz

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Aschi Rutz
07. Juli 2014

Ausstellung «Gotteshäuser im Quartier. Katholische Kirchen in Zürich»

23. Juni, 18 Uhr, Haus zum Rechberg: Im vollbesetzten Haus am Neumarkt eröffnet Stadtrat André Odermatt, Vorsteher des Hochbaudepartements der Stadt Zürich, die Ausstellung «Gotteshäuser im Quartier. Katholische Kirchen in Zürich» mit den Worten: «Kirchen sind keine gewöhnlichen Gebäude. Kirchen sind etwas Besonderes. Kirchen haben Menschen und Orte geprägt und prägen sie noch heute. … Gerade am Beispiel der Kirchenbauten der römisch-katholischen Glaubensgemeinschaft in Zürich zeigt sich, was für eine besondere Bedeutung eine Kirche für die unmittelbare Umgebung, für das Quartier haben kann.» Der gesellschaftliche und kulturelle Wandel sei auch an der Institution Kirche nicht spurlos vorbei gegangen, geblieben seien aber die Kirchenbauten. Diese müssten seiner Ansicht nach auch künftig eine öffentliche Funktion und ihre Bedeutung für das Quartier wahrnehmen.

 

Stadtrat André Odermatt mit seiner Grussadresse der Stadtregierung. Bild: Martin Wey

Stadtrat André Odermatt bei seiner Grussadresse und mit dem Werk „Katholische Kirchen der Stadt Zürich“ in der Hand. Bild: Martin Wey

Bruno Graf, Präsident des Verbands der römisch-katholischen Kirchgemeinden der Stadt Zürich, begrüsste die vielen Interessierten sichtlich stolz und zufrieden: «Zusammen mit der gründlichen Erfassung und Beurteilung der Sakralbauten durch Stadtverwaltung, Reformierte und Katholiken ist das gleichzeitig mit dieser Ausstellung herausgegebene Bestandesverzeichnis ‚Katholische Kirchen der Stadt Zürich‘ gewissermassen das Dessert dieser gemeinsamen Arbeit.» Glaubensätze und Dogmen würden katholische Kirche und Denkmalpflege verbinden. Die Herausforderung bestehe darin, diese Dogmen und Glaubenssätze weitsichtig und mit viel Liebe zu vertreten.

Stadtverbandspräsident Bruno Graf bei seiner Ansprache zur Vernissage. Bild: Martin Wey

Stadtverbandspräsident Bruno Graf bei seiner Ansprache zur Vernissage. Bild: Martin Wey

Für die Projektleiterin der Denkmalpflege, Saskia Roth, ergänzt die Publikation die Ausstellung und umgekehrt. «In der Zeit zwischen 1874 und 1979 sind in der Stadt Zürich 25 katholische Kirchen gebaut worden. In der Publikation werden die einzelnen Kirchenbauten dokumentiert und in ihrer städtebaulichen und baukünstlerischen Bedeutung gewürdigt. Zahlreiche historische und aktuelle Bilder, Entwurfsskizzen und Pläne vervollständigen die Dokumentation.»

Saskia Roth, Projektleiterin der Denkmalpflege. Bild: Martin Wey

Saskia Roth, Projektleiterin der Denkmalpflege, im Haus zum Rech. Bild: Martin Wey

«Was wären unsere Dörfer und Städte des christlichen Abendlandes ohne die Gotteshäuser, die an schönster Lage architektonische Akzente setzen und uns über das Jahr Tag für Tag unübersehbar grüssen.» So leitet Stadtverbandspräsident Bruno Graf das Vorwort in der frischgedruckten Broschüre «Katholische Kirchen der Stadt Zürich» des Amts für Städtebau ein. Das von der Denkmalpflege erarbeitete Bestandesverzeichnis, finanziell unterstützt vom katholischen Stadtverband, zeigt sehr eindrücklich, wie die katholische Glaubensgemeinschaft auf ihrem Weg zur Anerkennung ihre Kirchen mitten in den Wohnquartieren baute. Als Pendant zum Verzeichnis der reformierten Kirchen ist es die Grundlage für die denkmalpflegerische Bewertung von Einzelobjekten.

Bilder oben rechts: Martin Wey Bild links und unten rechts: Aschi Rutz

Bilder oben rechts: Martin Wey
Bild links und unten rechts: Aschi Rutz

Zurück zur Ausstellung, in deren Zentrum die Kirchengebäude und ihre Entstehungsgeschichte, ihre Bedeutung für das Stadtbild sowie die Architekten und Künstler sind: Besucherinnen und Besucher können mit einem interaktiven Spiel ihr Wissen über die römisch-katholischen Kirchen in Zürich testen. Zusätzlich zeigt ein aussergewöhnliches Filmdokument zum Bauprozess der Kirche St. Felix und Regula den Bauvorschritt von den ersten Vorarbeiten 1949 bis zur ersten Feier der Erstkommunion 1951. Der Film ist erst kürzlich in den Archivräumen des Kirchgemeindehauses gefunden worden.

Die Ausstellung im Haus zum Rech dauert bis zum 11. September. Entscheidend an der Ausstellung und am Buch mitgewirkt hat Urs Baur, Leiter Spezialprojekte Denkmalpflege (links Bild unten. Bilder: Martin Wey

Die Ausstellung im Haus zum Rech dauert bis zum 11. September. Entscheidend an der Ausstellung und am Buch mitgewirkt hat Urs Baur, Leiter Spezialprojekte Denkmalpflege (links Bild unten.
Bilder: Martin Wey

Der Apéro riche überzeugt die Besucherinnen und Besucher. Sie langen kräftig zu, drängen nach draussen an die frische Luft, ehe sie ein kurzer Regenguss wieder ins Innere spült. Die Meinungen sind mehrheitlich gemacht: Eine wirklich eindrückliche Broschüre zu den katholischen Gotteshäusern der Stadt Zürich und eine spannende Ausstellung.
Das Haus zum Rechberg leert sich. Die Ausstellungsobjekte werden zum ersten Mal so richtig sichtbar. Viele werden nochmals hierher pilgern, wenn sich weniger Menschen vor den Ausstellungsobjekten bewegen. Ich werde dies auch tun.

Bilder: Martin Wey

Bilder: Martin Wey

Die Ausstellung «Gotteshäuser im Quartier. Katholische Kirchen in Zürich» im Haus zum Rechberg am Neumarkt 4, Zürich, dauert bis 11. September und ist montags bis freitags zwischen 8 und 18 Uhr und am Samstag von 10 bis 16 Uhr geöffnet. Die Publikation zu den katholischen Kirchen der Stadt Zürich kann beim Baugeschichtlichen Archiv für CHF 25 bezogen werden. Zusätzlich ist sie auch kostenlos herunterladbar oder als E-Paper im Internet abrufbar.

Bilder: Denkmalpflege Stadt Zürich

Bestandesverzeichnis mit Mutterkirche St. Peter und Paul an der Werdstrasse 63 in Zürich, erbaut 1874. Bilder: Denkmalpflege Stadt Zürich

 

www.stadt-zuerich.ch/hochbau
www.kirche-zh.ch

Update vom 14. Juli

Jeden Mittwoch von führen Mitarbeitende von 12.15 bis 13.00 Uhr gratis durch die Ausstellung im Haus am Rech, Neumarkt 14, 8001 Zürich