Gebet für Verfolgte und Botschafter der Menschlichkeit
Verfolgung, Krieg und Gewalt sind von schier unerträglicher Aktualität. Der nahe Osten ist vor unserer Haustür. Deshalb sind die vielen unschuldigen zivilen Opfer auch bei uns gegenwärtig.
Der Eidgenössische Dank- Buss- und Bettag lädt uns jedes Jahr im Herbst dazu ein,
- innezuhalten
- uns auf das Wesentliche zu besinnen
- uns bewusst zu werden, dass wir seit Generationen in einem Land leben dürfen, das Religionsfreiheit, Achtung der Menschenwürde und gleiche Rechte für alle in der Verfassung garantiert weiss.
Diesen biblisch verankerten Werten gilt es Sorge zu tragen, denn sie sind die Grundlage für ein Zusammenleben in Frieden und Gerechtigkeit. Die Arbeitsgemeinschaft Christlicher Kirchen Schweiz (AGCK) ruft zum Gebet auf, in dem wir uns mit den Menschen verbunden wissen, deren Elend zum Himmel schreit.
Gebet zum Eidgenössischen Dank-, Buss und Bettag 2014
„Der Geist nimmt sich aber unserer Schwachheit an; denn wir wissen nicht was wir eigentlich beten sollen; der Geist selber jedoch tritt für uns ein mit wortlosen Seufzern.“ (Römer 8,26 / Zürcher Bibel)
Lebendiger Gott,
viele Konflikte und Katastrophen erleben wir weltweit:
im Nahen und Mittleren Osten,
in der Ostukraine, in Afrika.
Die gnadenlose Gewalt und das unermessliche Leiden
machen uns sprach- und hilflos.
Wir haben keine Lösungen, stehen mit leeren Händen
und ohne Ergebnis da.
Wo wir am Ende sind mit unserer menschlichen Weisheit,
vertrauen wir uns dir an.
Barmherziger Gott,
deine Weisheit reicht weiter als all unser Vorstellungsvermögen.
Dir vertrauen wir an, was wir nicht lösen können.
Wir wissen uns geborgen in deiner Liebe,
die allen Menschen gilt.
Du lässt die Welt nicht los und willst,
dass allen Menschen geholfen wird.
Gnädiger Gott,
dir legen wir ans Herz alle Menschen, die unter Krieg,
Folter und Vertreibung leiden.
Besonders bitten wir Dich für unsere Glaubensgeschwister,
die Deines Namens wegen verfolgt und zu Blutzeugen werden.
Stehe ihnen bei in ihrer unaussprechlichen Notv und tröste ihre angstvollen Seelen.
Mache dem Hass ein Ende und lass Frieden werden.
Gütiger Gott,
dir legen wir ans Herz alle Helfer und Helferinnen,
die ihr eigenes Leben nicht schonen
und den Notleidenden überall auf der Welt zur Hilfe kommen.
Sie sind ein Lichtblick der Menschlichkeit in all der Grausamkeit.
Stärke ihren Mut und ihre Kraft, damit sie täglich neu
ihre Arbeit tun können.
Liebender Gott,
dir legen wir ans Herz alle Akteure auf der politischen Bühne,
dass sie mit Augenmass handeln und dem Frieden dienen.
Dir legen wir ans Herz auch unser eigenes Handeln,
dass wir die Flüchtlinge und Hilfesuchenden
bei uns nicht abweisen,
dass wir mit allen uns zur Verfügung
stehenden Mitteln helfen, wo Hilfe benötigt wird.
Um das alles bitten wir dich im Namen Jesu Christi.
Dieses Gebet ist sehr eindrücklich! Es drückt die Schreie zum Himmel der betroffenen Notleidenden aus und derjenigen, die darum wissen, sprachlos und hilflos sind. Neulich unterhielt ich mich mit jemandem über dieses weltweite Elend und die Brutalität einiger Menschen. ... Man müsse aufpassen, nicht schon beim Aufstehen am Morgen depressiv zu werden, eben, weil wir darum wissen und machtlos zusehen müssen. ... Mein Gesprächspartner und ich machten uns gegenseitig Mut, diese Hilflosigkeit, diese unguten Gefühle, am Morgen zum Himmel zu schreien, alles Gott anzuvertrauen, damit wir nicht blockiert oder krank werden. Das Herz und die leeren Hände Gott hinhalten ... und wie es in der letzten Strophe des Gebets heisst: "Dir legen wir ans Herz auch unser eigenes Handeln,
dass wir die Flüchtlinge und Hilfesuchenden
bei uns nicht abweisen,
dass wir mit allen uns zur Verfügung
stehenden Mitteln helfen, wo Hilfe benötigt wird.
Um das alles bitten wir dich im Namen Jesu Christi."
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