Kirche aktuell

Anita Buri: Das gehört für mich zur Adventszeit

Anita Buri: Das gehört für mich zur Adventszeit
Aschi Rutz
Aschi Rutz
12. Dezember 2013

Hast Du noch Erinnerungen an die Adventszeit als Kind/Jugendliche?
Ja, sicher. Wir haben jeden Sonntag im Advent Kerzen angezündet. Als Kind dominierte natürlich der Samichlaus und die Vorfreude auf Weihnachten. In der Jugendzeit führten wir dann intensive Gespräche am Familientisch, die sich um das zu Ende gehende und das neue Jahr drehten: Was war/ist gut, was nicht so? Was könnte verbessert werden? Die Gespräche liessen das Jahr sozusagen Revue passieren und uns über Gott und die Welt nachdenken.

Was verbindest Du heute mit der Adventszeit?
Für mich ist der Advent eine sehr emotionale, sensible und nachdenkliche Zeit. Ich wäge intensiver als sonst ab, was mir in meinem Leben wichtig ist. Es bedeutet mir viel, Zeit vor allem mit der Familie und mir nahen Menschen zu verbringen. Zudem dekoriere ich jeweils gerne unser Zuhause adventlich. Auch mein Musikstil wechselt im Advent. Ich hole meine Swing- und Jazz-CD’s aus dem Schrank und höre gerne Frank Sinatra. Und selbstverständlich erfreue mich an den vorweihnachtlichen Auslagen der Geschäfte, an der feierlichen Beleuchtung oder dem Duft von Zimt und Glühwein beispielsweise an Weihnachtsmärkten.

Wie bist Du in den Advent gestartet?
Traditionsgemäss haben wir uns als Grossfamilie mit Oma, Eltern und Patenkindern am ersten Adventssonntag getroffen, zusammen gegessen und getrunken, im Kerzenlicht Lieder gesungen und uns ausgetauscht, wie ich das als Jugendliche erlebt habe. Stärker als sonst ist uns allen einmal mehr bewusst geworden, wie privilegiert wir sind, wie gut wir es hier haben. Das ist nicht selbstverständlich und sollte auch unseren Kindern bewusst sein.

Persönliche Dekorationsgegenstände für den Advent

Persönliche Dekorationsgegenstände für den Advent

Was erwartet Dich noch?
Ich freue mich auf all das, was der Advent in den kommenden Wochen bis hin zur Mitternachtsmesse am Heiligen Abend zu bieten hat. Und das ist nicht wenig. Ich bin bei den Rorate-Gottesdiensten als Mutter in der Vorbereitung für den Zmorgen-Tisch mit dabei. Die adventliche Dekoration in der Wohnung ist noch nicht abgeschlossen, wir backen Guetzli und gehen Kerzenziehen.

Was willst Du auf keinen Fall missen?
Ich lese meinem Sohn gerne Geschichten vor. Auch die Weihnachtsgeschichte aus der Bibel. Dann freue ich mich jedes Mal, wenn seine Augen glänzen beim Öffnen der kleinen Päckli vom selbstgestalteten Adventskalender. Wir werden uns wie jedes Jahr eines der berühmten Film-Märchen anschauen: zum Beispiel ‚Drei Haselnüsse für Aschenbrödel‘, das heuer sein 40-Jahr-Jubiläum feiert. Ganz wichtig ist mir auch mein Engagement als Botschafterin der 2001 gegründeten Kinderhilfsorganisation Camaquito in Kuba. Camaquito ist eine politisch und konfessionell unabhängige Organisation, die Kinder und Jugendliche in Kuba in den Bereichen Bildung, Sport und Kultur unterstützt. Ich bin stolz, dass dort seit bereits 12 Jahren etwas bewegen kann.

Bist Du im Advent empfänglicher für Spendenaufrufe als sonst?
Ja, obwohl es wirklich alles andere als einfach ist zu entscheiden, wen ich unterstützen soll. Es gibt so viele Spendenanfragen in diesen Tagen. Ich kann nicht überall helfen und konzentriere mich hauptsächlich auf mein Kinderhilfswerk Camaquito. Ich entscheide nach Herz und im Wissen, dass es auch in der Schweiz Menschen gibt, die noch Hilfe brauchen.

Kennst Du Weihnachtsstress?
Nein. Auf jeden Fall keinen Geschenke-Stress. Wir machen uns keine teuren Präsente. Ich ziehe Selbstgemachtes vor, schenke gerne anderen und mir Zeit. Mir bedeuten direkte Kontakte und gelebte Beziehungen viel mehr als SMS- und WhatsApp-Verkehr im Minutentakt.

Was wünschst Du Dir und Deinen Mitmenschen für die Adventszeit?
Ich wünsche uns allen Gesundheit, den Glauben an sich selber und das Gefühl von Respekt gegenüber anderen Menschen. Ich finde es wichtig, dass wir uns immer wieder bewusst machen, was uns im Leben wichtig ist und dass wir dankbar sind und zu schätzen wissen, wie gut wir es hier in der Schweiz haben.

Anita Buri bearbeitet
Anita Buri, Moderatorin & Miss Schweiz 1999, hat am diesjährigen Zürifäscht auf der Bühne neben dem Restaurant Zürihimmel die Jazz- und Chor-Matinees der Katholischen Kirche im Kanton Zürich moderiert. www.anitaburi.ch