Kirche aktuell

Letzte Synode in der bisherigen Zusammensetzung Eine Ära geht zu Ende

An der letzten Synode der aktuellen Amtsperiode gab es noch viel zu arbeiten, aber es hiess auch Abschied zu nehmen. Rund ein Drittel der Synodalen sowie die Präsidentin des Synodalrates, Franziska Driessen-Reding, und der Präsidenten der Geschäftsleitung, Felix Caduff, beenden ihr Tätigkeit.
26. Juni 2023 Katholische Kirche im Kanton Zürich

Ausser dem neu gestalteten Baubeitragsreglement, das nur noch Beiträge an nachhaltige Bauvorhaben in den Kirchengemeinden fördern wollte, wurden alle Geschäfte angenommen. Es gab aber dennoch den ganzen Tag Anlass zu Debatten.

Baubeitragsreglement ist abgelehnt

Der Synodalrat muss beim Baubeitragsreglement nochmals über die Bücher. Es war das letzte Geschäft, das vom abtretenden Synodalrat Peter Brunner bearbeitet wurde. Von der Synode kam der Wunsch nach der Umsetzung von Nachhaltigkeitskriterien bei Unterstützungsbeiträgen an die Kirchgemeinden. Daraufhin arbeitete der Synodalrat eine möglichst kostenneutrale Vorlage aus, die er jetzt dem Parlament vorlegte. Das Reglement sah vor, dass Beiträge für beispielsweise Zusatzkosten wegen Auflagen des Denkmalschutzes oder ein behindertengerechter Ausbau nicht mehr ausgerichet worden wären. Dafür wären Solaranlagen oder Ähnliches unterstützt worden. Das lehnten die Synodalen aber ab. Sie möchten die bisherigen Unterstützungsbeiträge beibehalten plus die Nachhaltigkeit berücksichtigt haben. Wie das ohne Kostensteigerung zu lösen ist, darüber muss sich dann der neu zusammengesetzte Synodalrat in der nächsten Amtsperiode Gedanken machen und eine neue Vorlage ausarbeiten.

Rechnung und Berichte angenommen

Die Rechnung 2022 der römisch-katholischen Körperschaft des Kantons Zürich schliesst mit einem Aufwandüberschuss von 3,557 Millionen Franken ab bei einem Ertrag von 68,963 Millionen Franken und einem Aufwand von 72,520 Millionen Franken. Der Aufwandüberschuss wird dem Eigenkapital belastet. Die Investitionsrechnung des Finanz- und des Verwaltungsvermögens mit Nettoinvestitionen von 145855 Franken und 631547 Franken werden genehmigt.

Die Jahresberichte der Ombudsstelle und der Rekurskommission wurden einstimmig angenommen und wohlwollend verdankt. Die Ombudsstelle erfüllt eine wichtige Aufgabe, auf die nicht verzichtet werden kann. Bei der Rekurskommission gab es zwar noch nie so wenig Fälle wie in diesem Jahr, dafür einen, sehr umfangreichen Fall, der viel zu tun gab.

Der Jahresbericht der Katholischen Kirche im Kanton Zürich wurde ausführlich pro Ressort besprochen und ebenfalls angenommen. Ein besonderes Augenmerk legte die GPK auf die Geschäftsführung, die Budgetkontrolle, die Legislaturziele und weitere relevante Themen und betonte die Schlüsselfunktion der Kommunikation. Der Bericht gibt einen Einblick in die Wirkungsbereiche der Katholischen Kirche im Kanton Zürich. Es zeigt auf, was durch das Engagement der Körperschaft alles ermöglicht wird – für die Kirche aber auch für die gesamte Gesellschaft. Neben den sichtbaren niederschwelligen Angeboten – von der Bahnhofs- bis zur Flughafenkirche, von der kirchlichen Fachstelle bei Arbeitslosigkeit bis zur Dargebotenen Hand – engagiert sich die Kirche auch ausserhalb der Öffentlichkeit für Personen in Not. Gewünscht wird, dass vermehrt auch die in den Medien als positives Aushängeschild porträtierte «Caritas» in Verbindung mit dem Engagement der Katholischen Kirche sichtbar gemacht wird.

Teuerungsausgleich für Mitarbeitende

Nachdem im Jahr 2023 kein Teuerungsausgleich ausbezahlt wurde, sieht der Synodenbeschluss vor, dass per 1.1.2024 die Mitarbeitenden der Katholischen Kirche im Kanton Zürich mit einem Teuerungsausgleich von 3,6 Prozent rechnen können. Damit bleibt der Indexstand bis zu einem Stand von 119.2 Punkten ausgeglichen.

 

Fränzi.jpg
Synodalratspräsidentin Franziska Driessen-Reding an ihrer letzten Synodensitzung. Foto: Sibylle Ratz

Ende einer besonderen Präsidentschaft

Verdankt wurde den Mitgliedern des Synodalrats ihr Einsatz im vergangenen Jahr und in der gesamten zehnten Amtsdauer. Ein besonderer Dank ging an Franziska Driessen-Reding, die in den letzten fünf Jahren die Geschicke des Synodalrats als dessen Präsidentin leitete, grosse Präsenz in der Öffentlichkeit zeigte und das prominente weibliche Gesicht der römisch-katholischen Kirche im Kanton Zürich war. Verdankt wurde auch der Einsatz des abtretenden Synodalrats Peter Brunner, der seine Aufgaben gewissenhaft wahrnahm und in seiner vierjährigen Tätigkeit einen besonders guten Kontakt mit den Mitgliedern der Synode pflegte und immer wieder ein offenes Ohr für Anliegen der Kirchgemeinden hatte. Verabschiedet wurden auch Felix Caduff als Synodenpräsident und Cäsar Pelloli von der Geschäftsleitung. Bei Rund einem Drittel der Synodalen kommt es ebenfalls zu einem Wechsel.  Am 6. Juli sind dann Neuwahlen im Synodalrat mit einer Kampfwahl für das Präsidium.

Würdigung von Ethik-Arbeiten

Die Ethikkommission der Katholischen Kirche im Kanton Zürich zeichnete anlässlich der Synode Abschlussarbeiten von drei Studentinnen aus. Der Ethikpreis wird jährlich für herausragende Arbeiten vergeben, die sich mit ethischen Fragen mit Praxisbezug beschäftigen. Die Gewinnerinnen in diesem Jahr sind: Joya Etterli, Alena Derron und Martina Grinzinger. Sie haben sich intensiv mit Ethikfragen bei der Arbeit mit Patientinnen und Patienten auseinandergesetzt. Mehr dazu finden Sie hier.